Nordmanntanne ist Münsters beliebtester Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsbaum steht unter Leistungsdruck. Schmal sollte er sein, aber nicht dürr. Und voll, und das bitte bis ganz nach oben. Und „unten herum“ sollte er „etwas Luft haben“. Damit die Geschenke besser drunter passen. Die Natur tut, was sie kann. Und hat – auch dank züchterischer Unterstützung durch den Menschen – mit der Nordmanntanne offenbar ein Exemplar hervorgebracht, das der Vorstellung von einem idealen Weihnachtsbaum am ehesten entspricht. Kein Wunder, dass die „Abies nordmanniana“, so ihr botanischer Name, in Münster auch in diesem Jahr wieder der absolute Renner ist. Jörg Schulze Buschhoff vom Bioland-Hofgut Ökullus in Handorf sagt auf die Frage nach den drei beliebtesten Weihnachtsbäumen: „Nordmanntanne, Nordmanntanne, Nordmanntanne.“

Damit der Baum lange frisch bleibt

Bis zum Aufstellen sollte der Baum an einem möglichst kühlen Ort aufbewahrt werden. Zum Beispiel im Garten, auf dem Balkon oder im Carport. Am besten steht er frostfrei, um später beim Aufstellen Astbruch zu vermeiden. Jörg Schulze Buschhoff empfiehlt, den Baum in einen Wassereimer zu stellen: „Die Tanne muss Wasser saugen können. Das ist das A und O.“ Die Rinde am Fuß des Baumes darf deshalb auf keinen Fall abgeschält werden. Denn dort liegen die Leitungsbahnen des Baumes. Sind die abgeschnitten, kann er kein Wasser aufnehmen. Nachdem der Baum im Haus aufgestellt wurde, sollte die Wasserfüllung im Ständer regelmäßig kontrolliert werden. Eine Dusche mit einem Wasserzerstäuber ist ebenfalls hilfreich. Wer einen Baumständer ohne Wasserfüllung besitzt, sollte den Baum komplett mit dem Ständer in eine Wasserschüssel stellen.

Frank Buhs, Marktleiter vom Gartencenter Münsterland in Handorf, stimmt mit ein in den Abgesang von Fichte und Co.: „Die Stechfichte will doch keiner mehr. Die ist out.“ Bei ihm gibt es seit Jahren nur noch gut gewachsene Nordmanntannen. Und dabei hätte der Weihnachts-Klassiker, die Fichte, doch so viel zu bieten. „Sie riecht noch nach Tanne und damit nach Weihnachten“, schwärmt Anne Arenskötter vom Hof Rensing an der Salzmannstraße. Ein Punkt, der der Nordmanntanne weitgehend abhanden gekommen ist. Genau so wie eine weitere Fähigkeit: Ihre Nadeln stechen nicht. Und dabei können piksende Nadeln, sofern neugierige Steppkes im Haus sind, durchaus von Vorteil sein, so Anne Arenskötter: „Dann kommen sie dem Baum nicht zu nahe.“

Egal ob Nordmanntanne oder Fichte – die Preise sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Im Gartenzentrum Niederbeckmann an der Kleimannbrücke kostet der laufende Meter Nordmanntanne 22 Euro. In diesem Bereich bewegen sich auch die meisten anderen Anbieter. Fichten gibt es deutlich billiger, zum Beispiel aus dem Bioland-Anbau vom Hof Schulze Buschhoff am Handorfer Bahnhof. Für die Rotfichte zahlt man hier neun Euro den Meter, für die Blaufichte 15 Euro. Wer es individueller mag und deshalb Fichte und Nordmanntanne aus seinem Wohnzimmer verbannen möchte, dem sei die Korktanne für 25 Euro den Meter empfohlen. Die in Nordamerika beheimatete „Abies lasiocarpa“ vereint nämlich die bevorzugten Eigenschaften von Fichte und Nordmanntanne: Sie ist schmal, duftet intensiv und wird wegen ihrer Nadelfestigkeit geschätzt.